** Gottesdienst im Gedenken an Alt-OB Stöcker Die „Kultur- und Sozialstiftung des Oberbürgermeisters des Stadt Rosenheim, Dr. Michael Stöcker“ gedenkt ihres Stifters in einem Festgottesdienst am Sonntag um 10.30 Uhr in der St. Nikolauskirche. Anlass des Gedenkens ist der 80. Geburtstag des 2013 verstorbenen Alt-OB …
PROGRAMM
Matteo ASOLA Omnes de Saba venient
1560-1609
Josef Gabriel Omnes de Saba venient
RHEINBERGER
1839-1901
Joh. Baptista STEFFANINI Parvulus Filius hodie natus est
1574-1630
Heinrich SCHÜTZ Ein Kind ist uns geboren
1585-1672 Das Wort ward Fleisch
Max REGER The Word was Made Flesh
1873-1916 Behold the Days Come
Benjamin BRITTEN „A Ceremony of Carols“
1913-1976
Jacob HANDL Natus est nobis
1550-1501
Anton BRUCKNER Virga Jesse
1824-1896
Javier BUSTO O magnum mysterium
* 1949
Carl THIEL Adeste fideles
1861-1939
Weihnachtliche Chormusik im Zwillingspack
Ausgefeilte Programme ist man vom Kammerchor Rosenheim gewöhnt, das heurige Weihnachtskonzert in der gut gefüllten Nikolauskirche setzte da aber noch einen drauf: Natürlich beginnt die Weihnachtszeit erst mit Heiligabend und erst ab da sind Weihnachtsmotetten passend. Aber zusätzlich präsentierte Konrad Heimbeck, Leiter des Kammerchores, diese Motetten gleichsam im Zwillingspack, ließ denselben Text in verschiedenen Kompositionsarten von verschiedenen Komponisten hören. Das gab überraschende Gegenüberstellungen. Die Männerstimmen sangen zuerst alleine klar und klangsatt „Omnes de Saba venient“, die Dreikönigs-Motette, von Matteo Asola (1560 bis 1609) in klassischer Vokalpolyphonie, dann kam als schwerblütigerer Kontrast dazu derselbe Text in der hochromantischen Vertonung von Josef Rheinberger (1839 bis 1901), geschmückt mit reichhaltigerer Harmonik und noch wortauskomponierender: Beim Wort „adorare“, das heißt anbeten, geht die Musik gleichsam in die Knie, wird ganz demütig. Pracht- und klangvoll ist schon die Motette „Parvulus Filius hodie natus est“ von Johann Baptist Steffanini (1547 bis 1690), doch Heinrich Schütz (1585 bis 1672) betont wesentlich mehr den Text. Da hätten die Sänger noch mehr rhythmische Prägnanz und damit dramatischere Rhetorik entwickeln können. „Das Wort ward Fleisch“ wird von Heinrich Schütz gleichsam musikalisch in Marmor gemeißelt, von Max Reger (1873 bis 1916) dagegen mit glühender Harmonik versehen, die die Sänger schön aufleuchten ließen. Nach diesem Zwillingsprogramm kamen die wahren Pretiosen: „Virga Jesse“ von Anton Bruckner (1824 bis 1896) wuchs organisch aus dem klingenden Pianissimo heraus und verschwand mit leisem Allejua-Jubel in höchsten Tenor-Höhen. „O magnum mysterium“ von Javier Busto (geboren 1949) beginnt geheimnisvoll flüsternd und geht dann zu einem Anbetungs-Gestus über, vom Chor bannend dargeboten. Und dann „A Ceremony of Carols“ von Benjamin Britten (1913 bis 1976) für Frauenchor und Harfe: Zauberhaft in seiner Innigkeit und Süße sangen die Kammerchor-Frauen dieses beliebte Weihnachts-„Oratorium“, besonders das Rosenlied. Luitgard Hamberger und Ursula Preißler als Solistinnen verströmten tönende Natürlichkeit. Heimbeck zeigte, wie Britten wortausdeutend komponierte, so wenn der April-Tau musikalisch imitiert fällt. Die Weihnachts-Antiphon „Hodie christus natus est“ wurde am Ende immer leiser wie ein Engelschor, der in den Himmel entschwebt. Als Engelsinstrument verzückte die Harfe, der Christine Steinbrecher feine Klänge entlockte. Für den herzlichen Beifall bedankte sich der Chor mit einem englischen Weihnachtslied, in dem plötzlich die von den Bässen gesungene Melodie von „Stille Nacht“ auftauchte.
Klosterkirche Alpirsbach Eröffnungskonzert Alpirsbacher Orgelsommer Samstag, 28. Mai 2016, 18.00 Uhr Johann Sebastian Bach (1685 – 1750) Präludium und Fuge Es-Dur (BWV 552) Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847) Jauchzet dem Herrn, alle Welt Anton Bruckner (1824 – 1896) Locus iste Ave Maria Os …
Wenn andere schon gleich nach den Weihnachtsfeiertagen ihren Christbaum entsorgen und sich für Fasching rüsten, pocht Konrad Heimbeck mit seinem Kammerchor Rosenheim auf den liturgisch richtigen Kalender: Mit Heiligabend beginnt erst die Weihnachtszeit und endet erst an Mariä Lichtmess. Heimbeck begann das Konzert richtig liturgisch mit dem gregorianischen Dreikönigs-Introitus „Ecce adveniet“, von den Männerstimmen streng und doch warm intoniert.
Deswegen setzte er am Dreikönigstag ein Weihnachtskonzert an. Und als ob seine Zuhörer sich schon danach gesehnt hätten: Die Nikolauskirche war g’steckt voll, die herbeigeschafften Stühle reichten nicht aus.
Klangsatt und klangprächtig erklang „Weihnachten“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy: Die neue hölzerne Rückwand schaut nicht nur schön aus, sie scheint auch den Klang deutlich nach vorne zu transportieren.
So war die Polyphonie in der Dreikönigs-Motette „Om nes de Saba“ von Jacob Handl schön transparent, genauso wie die jubelnde und jauchzende Motette „Hodie Christus natus es“ von Jan Pieterszoon Sweelinck mit dem freudigen Engelslachen und den nicht enden wollenden „Noé!“-Rufen. Zart und fest zugleich sang der Chor das tiefgründige „O magnum mysterium“ von Morten Lauridsen, weich und zärtlich wiegend „Mariä Wiegenlied“ von Max Reger.
Hauptwerke waren die moderneren: Selten hört man die „Vier Weihnachtsmotetten“ von Francis Poulenc (1899 bis 1963). Bevor auch hier das mystisch murmelnde „Magnum mysterium“ beginnen konnte, störte der harmonisch völlig unpassende Ton eines nicht abgeschalteten Handys; der Chor brauchte erst eine Zeit, um wieder die richtige Stimmung zu erfühlen und die oft frei schwebenden Harmonien zu erfühlen.
Die Sopran- und Tenor-Einsätze waren in der Höhe bisweilen gefährdet. Die vierte Motette, „Hodie Christus natus est“, scheint fast auf die Sweelinck’sche gleichnamige Motette davor zu antworten in ihrer aufgeregten Freudigkeit.
Benjamin Britten (1913 bis 1976) hat seine „Ceremony of carols“ für Knabenchor und Harfe komponiert, es besticht durch frische Klangfarben und einprägsame Melodien in teilweise archaisierend-modaler Gewandung.
Die Frauenstimmen samt den Solistinnen Ursula Preißler und Luitgard Hamberger näherten sich mit schlanker Tongebung dem Knabenchorklang an, gaben aber noch etwas mehr an Innigkeit und Ausdrucksstärke dazu. So wiegte der Sopran von Ursula Preißler zärtlich den kleinen Jesus („rock to my heart“) hörte man deutlich, wie „this little baby“ gekommen ist, um „Satan’s fold“, also Satans Gefolge, zu plündern und zu verfolgen: ein dramatischer himmlischer Kampfgesang gegen das Böse.
Variationsreich im Anschlag und raumfüllend-rauschend, gleichwohl dynamisch fein abgewogen begleitete Christine Steinbrecher mit der Harfe, vor allem aber allein in dem schönklingenden Interludium.
Mit einem anrührenden englischen Chorlied samt eingefügtem „Stille Nacht“ bedankte sich der Kammerchor für den herzlichen und langanhaltenden Applaus der aufmerksam lauschenden Zuhörer.
Sonntag, 27. September 2015, 19:45 Uhr Leonard Bernstein: Chichester Psalms Leoš Janáček: „Vater unser“ Ursula Preißler, Sopran Michael Wieland, Tenor Silvia Savary, Harfe Werner Hofmeister, Schlagwerk Gerhard Franke spielt auf der Orgel von Karl Höller „O wie selig seid ihr doch“. Das Konzert …
Chorreise nach Briançon Konzert in Sainte Catherine, Briançon Heinrich SCHÜTZ1585-1672 Jauchzet dem Herren Gottfried August HOMILIUS1714-1785 Domine ad adjuvandum me festina Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY1809-1847 Jauchzet dem Herrn alle Welt Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY1809-1847 Denn er hat seinen Engeln befohlen Anton BRUCKNER1824-1896 Ave Maria Anton BRUCKNER1824-1896 Locus …
SONNENGESANG
GEISTLICHE ABENDMUSIK
FRANZISKA MAIER – ORGEL
LEITUNG: KONRAD HEIMBECK
SONNTAG, 19.4.2015
18 UHR
ST. NIKOLAUS-KIRCHE ROSENHEIM
PROGRAMM
Joh. Sebastian BACH
1685-1750
Fantasie und Fuge c-Moll
BWV 537
Michael HALLER
1840-1915
Kyrie
aus der Missa octo vocum
Joh. Sebastian BACH
1685-1750
Allein Gott in der Höh sei Ehr
BWV 662
Joseph AHRENS
1904-1991
Silesius-Motette
György LIGETI
1923-2006
Etüde Coulee
Enjott SCHNEIDER
* 1950
Der Sonnengesang des Franz von Assisi
Il Cantico di Frate Sole
FRANZISKA MAIER wurde 1991 in Rosenheim geboren. Klavierunterricht hatte sie bei Frau Olga Bolocan-Töppel und Orgelunterricht bei Judith Trifellner-Spalt. Beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ ist sie Landes- und Bundespreisträgerin. 2010-2011 war sie Jungstudentin an der Hochschule für Musik und Theater München bei Professor Harald Feller. Seit Herbst 2011 studiert sie Konzertfach Orgel an der Universität Mozarteum Salzburg bei Professor Hannfried Lucke. Die Teilnahme an der internationalen Sommerakademie Mozarteum und Konzerte in der Franziskanerkirche, Dom zu Salzburg und im großen Saal der Stiftung Mozarteum ergänzen ihre musikalische Laufbahn.
Geistliche Abendmusik in der Rosenheimer Nikolauskirche
„Blüh auf, gefrorner Christ!“
„Sonnengesang“ war das Motto der knapp einstündigen geistlichen Abendmusik in der gut gefüllten Rosenheimer Nikolauskirche. Die Überraschung war ein Orgelstück von Györgi Ligeti (1923 bis 2006) mit dem Titel „Etüde Coulee“.
Konrad Heimbeck leitet den Kammerchor Rosenheim. Foto rj
Das könnte man mit Guss oder Abstich übersetzen, also so was wie ein flüssiger Lavastrom. Und so ähnlich kommt diese Musik daher: Ständig sich reibende Tonrepetitionen, die wie Feuerzungen wirken, schrauben sich mit bedrohlichem Bassbrummen in die Höhe, bis sie abrupt abreißen – ein gleißend-heißer Orgel-Sonnengesang. Gespielt wurde dies Stück von der jungen Franziska Meier aus Thansau, die nach dem Abitur am musischen Ignaz-Günther-Gymnasium jetzt am Mozarteum Salzburg Orgel studiert.
Vorher hatte sie Bach gespielt, mit großer Ruhe, und großer Bedacht- und Bedeutsamkeit: Hervorragend kontrastierte sie Ruhe und Bewegtheit in der Fantasie und Fuge BWV 537, verlieh der Fuge konsequenten Schwung und dem aufsteigenden chromatischen Quartzug unerbittliche Notwendigkeit. Auch in dem Choralvorspiel „Allein Gott in der Höh sei Ehr“ BWV 662 ließ die Organistin der Musik viel Raum und Zeit zur Entfaltung.
Konrad Heimbeck zollte mit seinem Kammerchor Rosenheim einem Jubilar seinen Tribut: Vor hundert Jahren starb in Regensburg Michael Haller, ein Vertreter des sogenannten „Cäcilianismus“, der im 19. Jahrhundert sich an die Alten Meister wie Palestrina anlehnte. Zeitweise war Haller auch Domkapellmeister der Regensburger Domspatzen. Der Chor sang das Kyrie aus der „Missa octo vocum“. Nach behutsamem Beginn erfüllte prachtvolle Achtstimmigkeit den Kirchenraum, für den diese Musik wie geschaffen schien.
Die „Silesius-Motette“ von Joseph Ahrens (1904 bis 1991) vertont einige der barockmystischen und antithesenreichen Sprüche von Angelus Silesius aus dessen „Cherubinischem Wandersmann“. Gemäßigt modern komponiert folgt diese Chormusik oft dem Wortsinn, malt in großer Bewegung etwa das Saitenspiel nach, endet im Unisono, wenn die Seele sich mit Gott vereint oder fordert ekstatisch auf: „Blüh auf! Blüh auf, gefrorner Christ“ – eine barockmystisch-theologische Frühlingshymne.
Der titelgebende „Sonnengesang“ des heiligen Franziskus ist von Enjott Schneider (geboren 1950) komponiert: Geflüstert ertönen die Anfangsworte in Altitalienisch, bis wirkungsmächtig sich die Musik aufbäumt und volltönend wird in der Beschwörung von Bruder Sonne, nur weiblich klingt in der Beschwörung der bunten Blumen. Mit großem Engagement sang der Chor diese Musik, die routiniert komponiert ist und stellenweise sich doch wie Kirchentagsmusik anhört. Ganz anders dann die Zugabe: Andächtig begann die Motette „Verleih uns Frieden“ von Heinrich Schütz, um dann kriegerisch triumphierend und siegessicher-gläubig zu enden – eine unwiderstehlich-mitreißende Wirkung.