Chorgeschichte

Der Kammerchor Rosenheim bildete sich 1991. Ausgangspunkt war der Wunsch nach einem Kammerchor im Gebiet Rosenheim, den Konrad Heimbeck, Kirchenmusiker der Stadtpfarrei St. Nikolaus, aufgriff. Am 27. März 1991 gab der Chor sein Debüt mit Joseph Haydns „Stabat Mater“ bei einem Benefizkonzert zugunsten der Aktion für das Leben.

In der Folge wuchs die Zahl der Sänger rasch an und liegt heute bei gut 20. Die Chormitglieder verfügen durchweg über eine langjährige Chorerfahrung, teils auch über eine Gesangsausbildung. Dadurch kann der Chor Solostimmen auch aus seinen eigenen Reihen besetzen.

Der Chor gibt in der Regel zwei Mal jährlich Konzerte. Sein Schwerpunkt liegt bei selten aufgeführten Werken. Das Repertoire umfasst so unterschiedliche Werke wie die Markus-Passion von Bach, das Mozart-Requiem oder Distlers Totentanz. Besonderes Anliegen ist der A-cappella-Gesang, auch von zeitgenössischen Komponisten wie Kaminski, Ahrens, Trexler, Kodály, Poulenc, Baumann und Eben.

Der Chor beteiligt sich am regionalen Musikleben wie z. B. den Oberbayerischen Kulturtagen. Im Jahr 1999 wurde eine erste CD aufgenommen.

10 JAHRE KAMMERCHOR ROSENHEIM

Chöre gibt es im Rosenheimer Land wahrlich genug: Männerchöre, Frauenchöre, Jugendchöre, Kirchenchöre, Kantorei, Bachchor und große Oratorienchöre – alle Sparten sind vertreten. Kammerchöre allerdings sind eher selten. Sie gelten als die Spezialisten unter den Chören, widmen sich den schwierigeren, komplizierteren, unbekannteren, aber auch reizvolleren Werken und Komponisten. Der „Kammerchor Rosenheim“ singt seit nun zehn Jahren Werke des Barockkomponisten Andreas Hammerschmidt genauso engagiert wie den „Totentanz“ des modernen Hugo Distler, das „Stabat Mater“ von Joseph Haydn genauso liebevoll wie Motetten von Johannes Brahms, aber auch genauso hingebungsvoll ein so ironisch-geistliches Werk wie die „Petite Messe Solennelle“ von Gioacchino Rossini. Die diffizile Kunst des reinen a-cappella-Gesangs pflegen die Sänger genauso sicher wie die instrumental begleitete Kirchenmusik. Die Programme sind immer stringent durchgearbeitet, entweder deutlich kontrastiv oder sich komplementär ergänzend, Bekanntes steht neben Unbekanntem, Standardstücke stehen neben Fundstücken. Dabei singt der Kammerchor nicht nur in seiner angestammten Heimatkirche St. Nikolaus, der Chor weicht bisweilen auch aus in die katholische Kirche von Haidholzen oder in die Jugendstilkirche St. Georg in Schloßberg, weg von der extremen Halligkeit von St. Nikolaus in akustisch transparentere Räume.

Seit Beginn an leitet Konrad Heimbeck, der Organist und Chorleiter an St. Nikolaus in Rosenheim sowie Dekanatsmusikpfleger, „seinen“ Kammerchor. Die Mitgliederfluktuation ist gering, die menschlichen Bindungen halten mindestens genauso gut wie die musikalischen. Freitag für Freitag versammeln sich die nimmermüden Sänger im Pfarrsaal in der Ölbergkapelle neben der Nikolauskirche. Wie soll man den spezifischen Stil dieses Chores beschreiben? Er ist geprägt von einer schwingenden, ja manchmal federnden Schlankheit, von einer diaphanen Transparenz und von einer stilistisch-geschmack-vollen Sicherheit. Seine Sängerinnen und Sänger reagieren wachsam und schnell, hören aufeinander, forcieren nie über Gebühr und bleiben immer im Klang homogen. So sind die Konzerte des Kammerchors Rosenheim immer ein Ereignis.

Möge Konrad Heimbeck nie die Entdeckerfreude ausgehen, möge der Kammerchor Rosenheim noch viele Jahre die Chorlandschaft Rosenheims bereichern – ad multos annos!

Rainer W. Janka

15 Jahre Kammerchor Rosenheim

Jubiläumsjahr mit Haydn, Bach und Brahms 

Vor genau 15 Jahren gab der Kammerchor Rosenheim – damals wie heute unter der Leitung von Konrad Heimbeck – sein Debüt mit Joseph Haydns Stabat Mater. In der Zwischenzeit ist das Ensemble zu einer festen Größe in der Rosenheimer Kulturszene geworden. Die Rund 25 Sänger und Sängerinnen haben sich auf die Aufführung selten zu hörender Werke spezialisiert. Ihr anspruchsvolles Repertoire umfasst Kompositionen wie die Schöpfungsmesse von Haydn, das Schubert Magnificat und Bruckners Messe in e-moll. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem A-capella-Gesang und der Interpretation zeitgenössischer Werke. So bereicherte der Kammerchor Rosenheim die Rosenheimer Kulturszene in den vergangenen Jahren mit Aufführungen von Werken von Arvo Pärt, Francis Poulenc, Franc Martin, Leos Janacek und Joseph Ahrens. Das letzte große Highlight des Jahres 2005 war ein Konzert mit Hugo Distlers Totentanz als Hauptwerk.

Im Jubiläumsjahr 2006 erinnerte sich der Kammerchor Rosenheim an seine Anfänge und führte im April erneut Haydns Stabat Mater auf. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres wird die Aufführung von Bachs Magnificat sowie der Fest- und Gedenksprüche von Brahms anlässlich der Wiedereröffnung der Nikolauskirche Rosenheim, der Stammstätte des Kammerchors, sein.

20 JAHRE KAMMERCHOR ROSENHEIM

Es war das Stabat Mater von Joseph Haydn, mit dem der Kammerchor Rosenheim in der Passionszeit 1991 vor dem Rosenheimer Konzertpublikum sein Debüt gab. Damals noch unter dem Namen Kammerchor „CANTATE“ Rosenheim hatten sich knapp 20 Sängerinnen und Sänger zusammengefunden, die unter der Leitung von Konrad Heimbeck, Kirchenmusiker an der Rosenheimer Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, mit einem anspruchsvollen, überwiegend geistlichen Programm konzertant an die Öffentlichkeit treten wollten. Schwerpunkt sollte der a-cappella-Gesang sein. So waren schon im zweiten Konzert im Herbst 1991 die Exequien von Heinrich Schütz und der Distlersche Totentanz auf dem Programm. Dementsprechend umfasst das Repertoire des Chores Kompositionen von Palestrina über die Bach- und Brahms-Motetten bis hin zu Zoltán Kodály, Heinrich Kaminski, Frank Martin, Francis Poulenc, Georg Trexler, Joseph Ahrens, Max Baumann, Petr Eben, Arvo Pärt und Vic Nees. Aber auch Bach- und andere Barock-Kantaten, das Mozart-Requiem, die Schöpfung (im Jahr 2010) und die Schöpfungsmesse von Joseph Haydn sowie die „Petite Messe Solennelle“ von Gioacchino Rossini (u.a. zum 10-jährigen Bestehen des Chores) wurden zur Aufführung gebracht. Vor einigen Jahren hat sich der Verein Kammerchor Rosenheim gegründet; ein engagiertes Vorstandsteam kümmert sich seitdem um die Belange des Chores. Etwa zweimal im Jahr ist der Chor in Konzerten zu hören. Die angestammte Heimatkirche des Kammerchores ist die Pfarrkirche St. Nikolaus. Im Jahre seines 20-jährigen Bestehens steht nun Bachs h-Moll-Messe auf dem Programm. Der Kammerchor hat für diese Aufgabe Chor-Gäste eingeladen. Die Proben für das Jubiläumskonzert laufen seit Beginn des Jahres. Konzertmeister Simon Steinkühler hat sich um das Barockorchester gesorgt.