19. März 2023 Musik zur Fastenzeit

ABENDMUSIK ZUR FASTENZEIT

 CHOR- UND ORGELWERKE VON

 JOH. SEBASTIAN BACH

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

JOHANNES BRAHMS ANTON BRUCKNER

 JEHAN ALAIN

 HUGO DISTLER

 ARVO PÄRT

ORGEL: ANNE HORSCH

 LEITUNG: KONRAD HEIMBECK

 SONNTAG, 19.3.2023 – 17 UHR PFARRKIRCHE ST. NIKOLAUS ROSENHEIM

PROGRAMM

Joh. Sebastian BACH 1685-1750

 Praeludium und Fuge in e-Moll BWV 548

Johannes BRAHMS 1833-1897

Motette „Schaffe in mir, Gott“ op. 29 Nr. 2

Choralvorspiel Herzlich tut mich verlangen Zweite Fassung, op. posth. 122 Nr. 10

Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY 1809-1847 Der 22. Psalm „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ für Soli und gemischten Chor a cappella

Jehan ALAIN 1911-1940 Variations sur un thème de Clément Janequin

Hugo DISTLER 1908-1942 „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“

Mikołaj ZIELEŃSKI um 1550-um 1616 „Adoramus te Christe“

Javier BUSTO * 1949 „Ave verum corpus“

Arvo PÄRT * 1935 Pari intervallo

Anton BRUCKNER 1824-1896 „Christus factus est“ Graduale zum Gründonnerstag

Orgel: Anne Horsch

Gesamtleitung: Konrad Heimbeck

25. März 2023

Vollkommene Einheit von Programm, Gesang und Orgel

ABENDMUSIK ZUR FASTENZEIT

 CHOR- UND ORGELWERKE VON

 JOH. SEBASTIAN BACH

FELIX MENDELSSOHN BARTHOLDY

JOHANNES BRAHMS ANTON BRUCKNER

 JEHAN ALAIN

 HUGO DISTLER

 ARVO PÄRT ORGEL: ANNE HORSCH

 LEITUNG: KONRAD HEIMBECK

 SONNTAG, 19.3.2023 – 17 UHR PFARRKIRCHE ST. NIKOLAUS ROSENHEIM

PROGRAMM

Joh. Sebastian BACH 1685-1750

 Praeludium und Fuge in e-Moll BWV 548

Johannes BRAHMS 1833-1897

Motette „Schaffe in mir, Gott“ op. 29 Nr. 2

Choralvorspiel Herzlich tut mich verlangen Zweite Fassung, op. posth. 122 Nr. 10

Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY 1809-1847 Der 22. Psalm „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ für Soli und gemischten Chor a cappella

Jehan ALAIN 1911-1940 Variations sur un thème de Clément Janequin

Hugo DISTLER 1908-1942 „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“

Mikołaj ZIELEŃSKI um 1550-um 1616 „Adoramus te Christe“

Javier BUSTO * 1949 „Ave verum corpus“

Arvo PÄRT * 1935 Pari intervallo

Anton BRUCKNER 1824-1896 „Christus factus est“ Graduale zum Gründonnerstag

Orgel: Anne Horsch

Gesamtleitung: Konrad Heimbeck

25. März 2023

Vollkommene Einheit von Programm, Gesang und Orgel

Bewegt nehmen Konrad Heimbeck und Anne Horsch (beide mit Blumen) und der Kammerchor den Applaus entgegen.FOTO JANKA

Kammerchor Rosenheim tritt mit „Abendmusik in der Fastenzeit“ in der Nikolauskirche in Rosenheim auf

Rosenheim – Schon immer haben Konrad Heimbeck und sein Kammerchor mit konzeptionell geschlossenen und liturgisch passenden Chorkonzerten erfreut. Die „Abendmusik in der Fastenzeit“ in der fast ganz gefüllten Nikolauskirche übertraf aber alle Erwartungen in Konzeption und vor allem Stimmigkeit. Vollkommen war die Einheit von Programm, Gesang und Orgel, deren Klangschönheiten Anne Horsch aufzeigte, und tiefsinnig war die Stimmung. Wild bewegt legte die Organistin gleich zu Beginn los mit Bachs Präludium und Fuge in e-Moll mit einem mächtigen Orgelpunkt, einem in zahlreichen Sequenzen in die Tiefe steigenden Bass und der motorisch erregten Fuge, in der die Anfangserregung noch nachzitterte. Große majestätisch-leidvolle Ruhe herrschte dafür in dem harmonisch überreichen und äußerst reizvoll registrierten Choralvorspiel über das Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“ von Brahms. Davor hatte der Chor Brahms‘ Motette „Schaffe in mir, Gott“ gesungen, ganz weich und rhythmisch schwingend, sicher und transparent, die Brahms’sche Chromatik herbsüß aufleuchten lassend und freudig beschwingt in der Fuge, die den „freudigen Geist“ besingt.

Warmsatte Chorwucht herrschte sodann in der Motette „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ von Mendelssohn Bartholdy, die Sänger und Sängerinnen badeten sich geradezu in den Septim-Akkorden, ließen zwischendurch die Harmonien klagend heulen, am Ende sich in Glaubensgewissheit auflichten und schließlich ins Wohligweiche enden. Für jedes Stück hatte die Organistin die passende Registratur, so auch für die „Variations sur un thème de Clément Janequin“ von Jehan Alain (1911-1940), die zwischen Archaisierung und Modernität schillern.

Mit scharf-herber Chromatik malt Hugo Distler (1908-1942) in seiner Motette „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“ den Schmerz über die Tötung Christi, der zum universalen Schmerz über alle Getöteten wird. Wie ermattet sinkt die Musik zuerst in chromatischen Stufen nach unten, bis sie in der Chorfuge fleht und weint und schließlich in einen tränenblinden lieblichen Choral mündet: Großartig ließ Konrad Heimbeck diese musikalische Architektonik aufleuchten. Und weiter leuchteten die Chor-Harmonien (hier ein bisschen gefährdet) im „Adoramus te“ von Mikołai Zielenski (1550-1616), weiter dann mystisch glühend bis geradezu gleißend und am Ende schimmernd verschwimmend in „Ave verum“ von Javier Busto (*1949). Nichts als reine Intervalle, damit reinste musikalische Meditation, zeigt „Pari intervallo“ von Arvo Pärt (*1935), das auf zwei parallelartigen Stimmen basiert, denen die anderen wiegenliedartig folgen, von Anne Horsch in bezwingender Ruhe gespielt. Und ebenso bezwingend, am Ende fast hysterisch aufgeheizt, schwebten die Klänge von Bruckners „Christus factus est“ durchs Kirchenschiff: einfach überirdisch schön. Mit der wiederholten freudigen Geist-Fuge bedankte sich der Kammerchor für den langen, herzlichen Applaus. RAINER W. JANKA

Bewegt nehmen Konrad Heimbeck und Anne Horsch (beide mit Blumen) und der Kammerchor den Applaus entgegen.FOTO JANKA

Kammerchor Rosenheim tritt mit „Abendmusik in der Fastenzeit“ in der Nikolauskirche in Rosenheim auf

Rosenheim – Schon immer haben Konrad Heimbeck und sein Kammerchor mit konzeptionell geschlossenen und liturgisch passenden Chorkonzerten erfreut. Die „Abendmusik in der Fastenzeit“ in der fast ganz gefüllten Nikolauskirche übertraf aber alle Erwartungen in Konzeption und vor allem Stimmigkeit. Vollkommen war die Einheit von Programm, Gesang und Orgel, deren Klangschönheiten Anne Horsch aufzeigte, und tiefsinnig war die Stimmung. Wild bewegt legte die Organistin gleich zu Beginn los mit Bachs Präludium und Fuge in e-Moll mit einem mächtigen Orgelpunkt, einem in zahlreichen Sequenzen in die Tiefe steigenden Bass und der motorisch erregten Fuge, in der die Anfangserregung noch nachzitterte. Große majestätisch-leidvolle Ruhe herrschte dafür in dem harmonisch überreichen und äußerst reizvoll registrierten Choralvorspiel über das Passionslied „O Haupt voll Blut und Wunden“ von Brahms. Davor hatte der Chor Brahms‘ Motette „Schaffe in mir, Gott“ gesungen, ganz weich und rhythmisch schwingend, sicher und transparent, die Brahms’sche Chromatik herbsüß aufleuchten lassend und freudig beschwingt in der Fuge, die den „freudigen Geist“ besingt.

Warmsatte Chorwucht herrschte sodann in der Motette „Mein Gott, warum hast du mich verlassen“ von Mendelssohn Bartholdy, die Sänger und Sängerinnen badeten sich geradezu in den Septim-Akkorden, ließen zwischendurch die Harmonien klagend heulen, am Ende sich in Glaubensgewissheit auflichten und schließlich ins Wohligweiche enden. Für jedes Stück hatte die Organistin die passende Registratur, so auch für die „Variations sur un thème de Clément Janequin“ von Jehan Alain (1911-1940), die zwischen Archaisierung und Modernität schillern.

Mit scharf-herber Chromatik malt Hugo Distler (1908-1942) in seiner Motette „Fürwahr, er trug unsere Krankheit“ den Schmerz über die Tötung Christi, der zum universalen Schmerz über alle Getöteten wird. Wie ermattet sinkt die Musik zuerst in chromatischen Stufen nach unten, bis sie in der Chorfuge fleht und weint und schließlich in einen tränenblinden lieblichen Choral mündet: Großartig ließ Konrad Heimbeck diese musikalische Architektonik aufleuchten. Und weiter leuchteten die Chor-Harmonien (hier ein bisschen gefährdet) im „Adoramus te“ von Mikołai Zielenski (1550-1616), weiter dann mystisch glühend bis geradezu gleißend und am Ende schimmernd verschwimmend in „Ave verum“ von Javier Busto (*1949). Nichts als reine Intervalle, damit reinste musikalische Meditation, zeigt „Pari intervallo“ von Arvo Pärt (*1935), das auf zwei parallelartigen Stimmen basiert, denen die anderen wiegenliedartig folgen, von Anne Horsch in bezwingender Ruhe gespielt. Und ebenso bezwingend, am Ende fast hysterisch aufgeheizt, schwebten die Klänge von Bruckners „Christus factus est“ durchs Kirchenschiff: einfach überirdisch schön. Mit der wiederholten freudigen Geist-Fuge bedankte sich der Kammerchor für den langen, herzlichen Applaus. RAINER W. JANKA