17.10.2010

150 Jahre Kirche St. Peter in Schwabering

Gottfried August HOMILIUS

1714-1785

Domine ad adjuvandum me festina
Felix MENDELSSOHN BARTHOLDY

1809-1847

Jauchzet dem Herrn alle Welt
Johann PACHELBEL

1653-1706

Der Herr ist König
Carl Heinrich GRAUN

1704-1759

Herr, ich habe lieb
Anton BRUCKNER

1824-1896

Locus iste
Samuel SCHEIDT

1587-1654

Lobet den Herren in seinem Heiligtum
Heinrich SCHÜTZ

1585-1672

Jauchzet dem Herren
Camille SAINT-SAËNS

1835-1921

Ave Maria

für Sopran, Alt und Orgel

Antonín DVOŘÁK

1841-1904

O sanctissima

für Alt, Bass und Orgel

Igor STRAWINSKY

1882-1971

Ave Maria
Joh. Sebastian BACH

1685-1750

Lobet den Herrn alle Heiden

BWV 230

Josef Gabriel RHEINBERGER

1839-1901

Bleib bei uns
Clemet Cotteril SCHOLEFIELD

1839-1904

Evensong

Ursula Preißler, Sopran

Luitgard Hamberger, Alt

Martin Hörberg, Bass

 

Konzertkritik

mit freundlicher Genehmigung des OVB

Chorjubel unterm Schwaberinger Sternenhimmel

Rosenheimer Kammerchor singt in der 150 Jahre alten Kirche von Schwabering

Schwabering feiert 150 Jahre seiner Kirche St. Peter und der Rosenheimer Kammerchor feierte mit einem Konzert unter dem gemalten Sternenhimmel in der Gewölbedecke mit. In wirklicher Kammerbesetzung sang er unter der Leitung von Konrad Heimbeck ausgewählte Stücke aus seinem Repertoire speziell für dieses Jubiläum, so ein schwerelos schwebendes „Locus iste“ von Bruckner, deren ü

bersetzter Text heißt: „Diese Stätte ist von Gott gemacht“. Carl Heinrich Graun versicherte nimmermüde sequenzierend: „Herr, ich habe lieb die Stätte deines Hauses!“ Und auch der Text der Motette von Samuel Scheidt passte: „Lobet den Herrn in seinem Heiligtum!“

Der Chor stemmte keine zentnerschweren Brucknerblöcke, sondern ließ sich eher vom Sternenglanz über ihm inspirieren, die Scheidt-

Motette wollte in ihrem Dauerjubel samt Echo des Favoritchors auf der Empore gar nimmer enden. Die reine Kammerbesetzung ließ allerdings auch manche Sopranstellen und Akkorde etwas fragil wirken und die Scheidt-Motette wirkte noch sehr neu im Programm. Um so sicherer war der Jubel bei Schütz‘ Motette „Jauchzet dem Herrn“. Schwelgerisch schön flossen die Marien-Gesänge von Camille Saint-Saens und Antonin Dvorak, von den Solisten (Ursula Preißler, Luitgard Hamberger, Martin Hörberg) mit Inbrunst gesungen, gekonnt tränenselige Spätromantik-Musik.

Selbst das „Ave Maria“ von Strawinsky klang überraschend wohlig und innig. Nach der etwas angestrengten Bach-Motette „Lobet den Herrn“ entfalteten sich die Akkorde von „Bleib bei uns“ von Josef Rheinberger organisch wachsend, bis ein „Evensong“ von Clemet Cotteril Scholefield das Programm beendete, aber nicht den Abend, denn der Chor, der die Kunst der A-cappella-Chormusik bestens

vorstellte, wurde nicht ohne eine Zugabe entlassen, das „Halleluja“ aus der Bach-Motette.

 

Rainer W. Janka